Eine positive Bilanz zogen die Beteiligten nach zwei Jahren Hochwasserschutzkooperation Erft bei der Pressekonferenz
Zwei Jahre Interkommunale Hochwasserschutzkooperation Erft Gemeinsam für den Hochwasserschutz in der Erft-Region
Nach zwei Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit zieht die Interkommunale Hochwasserschutzkooperation Erft (hwsErft) eine positive Bilanz. Vertreter:innen aus drei Kreisen, 16 Städten und Gemeinden sowie dem Erftverband haben sich nach der Flutkatastrophe 2021 zusammengeschlossen, um den Hochwasserschutz in der Region gemeinsam zu stärken.
Der Erftverband arbeitet im Rahmen der hwsErft an interkommunalen Hochwasserschutzmaßnahmen. Konkret handelt es sich derzeit um fünf Hochwasserrückhaltebecken (HRB) und den Hochwasserabschlag in den Zülpicher Wassersportsee. Auch hier befindet sich der Erftverband in engem Austausch mit den Kreisen und der Bezirksregierung Köln, um Planungs- und Genehmigungsprozesse zu vereinheitlichen und zu beschleunigen.
Parallel konnten in den Kommunen wichtige Schritte hin zu den interkommunal abgestimmten Hochwasserschutzkonzepten eingeleitet werden. Über 40 Workshops haben bislang Transparenz über die Aktivitäten im lokalen und interkommunalen Hochwasserschutz geschaffen. Bürger*innen trugen durch aktive Teilnahme mit zahlreichen Vorschlägen zur Weiterentwicklung der Schutzmaßnahmen bei, die jetzt von den zuständigen Fachbüros ausgewertet und in das Kartensystem „WebGIS“ eingepflegt werden.
Achim Blindert, Allgemeiner Vertreter des Landrats im Kreis Euskirchen, beschreibt den Kooperationsanspruch: „Wir betrachten die regionale Situation sowohl in ihrer Gesamtheit als auch in spezifischen Einzelfällen, um den komplexen Anforderungen des Hochwasserschutzes gerecht zu werden. In der Kooperation der Interkommunalen Hochwasserschutzkooperation Erft vereinen wir regionale und lokale Perspektiven, um effektiv auf Starkregen und Flutgefahren zu reagieren.“
Heinz-Peter Witt, Technischer Beigeordneter der Stadt Meckenheim, hebt die Notwendigkeit der Kooperation hervor: „Die Zusammenarbeit mit den Kreisen und dem Erftverband ermöglicht es uns, die Hochwasserschutzkonzepte kontinuierlich zu verbessern und Wiederaufbaupläne zu aktualisieren. Weitere Kommunen und Kreise zeigen Interesse an einem Beitritt zu unserer Allianz. Das verstärkt unser gemeinsames Ziel, über kommunale Grenzen hinaus zu agieren.“
Dr. Dietmar Jansen, Bereichsleiter Gewässer des Erftverbandes, gibt Einblick in die Zukunftspläne der Interkommunalen Hochwasserschutzkooperation Erft: „Im Fokus unserer Arbeit steht weiterhin die Entwicklung durchdachter Hochwasserschutzkonzepte, die aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht werden. Bis zum Jahr 2025 möchten wir die interkommunalen Konzepte für die Teileinzugsgebiete Erft, Swist, Veybach, Rotbach und Neffelbach mit den bis dahin abgeschlossenen kommunalen Konzepten vereinen, um ein kohärentes Schutzsystem über die gesamte Erft-Region zu etablieren und somit aktiv für den Schutz und die Sicherheit unserer Städte und Gemeinden zu sorgen.“
Weilerswists Bürgermeisterin Anna-Katharina Horst erklärt: „Lösungen für den Hochwasserschutz in unserer Region setzen die grenzüberschreitende Betrachtung und Zusammenarbeit „Von der Quelle bis zur Mündung“ voraus, denn Hochwasser macht vor Stadt- und Gemeindegrenzen nicht halt. Mit der Hochwasserschutzkooperation Erft haben wir uns auf den Weg gemacht, einen nachhaltigen Hochwasserschutz umzusetzen. Im engen Austausch mit der Bezirksregierung Köln agieren Kommunen, Kreise, Erftverband, Bürgerinnen und Bürger, aber auch unterstützende Fachbüros gemeinsam. Nur so geht es.“
Die Arbeitsergebnisse der Interkommunalen Hochwasserschutzkooperation Erft demonstrieren, wie durch gemeinschaftliche Koordination, Expertenwissen und Bürgerengagement ein effektiver und zukunftsorientierter Hochwasserschutz realisiert werden kann.
Weitere Informationen:
• Homepage des Erftverbandes (Öffnet in einem neuen Tab)
• Informationsseiten zum Hochwasserschutz (Öffnet in einem neuen Tab)
• Homepage der Interkommunalen Hochwasserschutzkooperation Erft (Öffnet in einem neuen Tab)
• WebGis der Interkommunalen Hochwasserschutzkooperation Erft (Öffnet in einem neuen Tab)
Hochwasserschutzkooperation Erft
Es geht Vielen vielleicht zu langsam - aber mit der nötigen Sorgfalt stetig voran
Es geht weiter, langsam zwar, aber die Thematik Hochwasserschutz ist komplex im Hinblick auf die fachlichen Zusammenhänge und die Anzahl der Mitglieder in der nun vorhandenen Kooperation (https://hws-kooperation.erftverband.de).
Die Planung des Hochwasserschutzes können wir als Gemeinde nicht selber vornehmen. Dazu fehlt das Fachpersonal. Der Erftverband hat die Fachkompetenz, aber nicht ausreichend Personal für diese Aufgabe. Deswegen haben die Fachleute ein Leistungsverzeichnis erstellt, mit dem die Kommunen der Kooperation die Erstellung eines kommunalen Hochwasserschutzkonzeptes ausschreiben können.
Da die Erstellung der kommunalen Konzepte und die Erstellung des Gesamtkonzeptes gefördert werden, musste das Leistungsverzeichnis mit qualitativen und quantitativen Vorgaben zuerst mit dem Fördergeber, der Bezirksregierung, abgestimmt werden. Diese Abstimmung war nach mehreren Monaten abgeschlossen.
Die Gemeinde Weilerswist hat den Förderantrag im November gestellt und dazu gestern (05.12.2022) von der Bezirksregierung die schriftliche Zusage zu einem vorzeitigen, "förderunschädlichen Beginn der Maßnahme" zur Beauftragung eines Fachbüros erhalten, auf Basis des vom Erftverband mit der Bezirksregierung abgestimmten Leistungsverzeichnisses.
Bis Monatsende bereiten wir die Ausschreibung des Leistungsverzeichnisses vor. In der zweiten Woche geht die Ausschreibung raus. Bis Ende Januar können sich Planungsbüros bewerben. Im Februar werden die Bewerbungen ausgewertet und Ende Februar/Anfang März 2023 der Beschluss zur Vergabe vom Rat gefasst.
Dann geht es weiter unter Einbeziehung von Erfahrungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger in Workshops.
Sind die kommunalen Hochwasserschutzmaßnahmen erstellt, legt der Erftverband das Puzzle zusammen und kontrolliert, ob erarbeitete Maßnahmen negative Folgen für den Hochwasserschutz der Unterlieger am Bach bzw. Fluss haben.
Manche und mancher mag sich über das langsame Tempo beschweren, doch das Thema muss systematisch und in Gänze angepackt werden.
Wie Sie in und für Notfallsituationen vorsorgen können
Beratung zur Antragstellung "Fluthilfe NRW" im Rathaus
Informationen zu Unwetter und Starkregen
Aufbauhilfen für Privathaushalte und Unternehmen der Wohnungswirtschaft
Bescheinigung für Hochwasser-Geschädigte
Ein Schadensnachweis zur Unwetterkatastrophe vom 14. Juli 2021 kann immer noch an der Zentrale im Rathaus abgeholt werden. Alternativ können Sie sich die pdf-Datei unter folgendem Link ausdrucken:
Betroffene der Flut- und Unwetterkatastrophe können psychologische Hilfe in Anspruch nehmen
Psychosoziale Unterstützung
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen ist derzeit im Gespräch mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein, die ein niedrigschwelliges gruppentherapeutisches Angebot für belastete Betroffene und Fluthelfer aufbaut.
Die gruppentherapeutischen Angebote sollen vor Ort in den von der Flutkatastrophe betroffenen Regionen stattfinden. Betroffene sollen so in der ersten Zeit Unterstützung erhalten, das Geschehene und dessen psychische Auswirkungen für sich einzuordnen und zu klären, was die nächsten Schritte sein können.
Dazu kann im Bedarfsfall beispielsweise auch die Empfehlung einer weiterführenden, auf den individuellen Gesundheitszustand ausgerichteten Therapie, z. B. eine ambulante Psychotherapie, gehören.
Unabhängig davon können sich Betroffene, die im Notfall ärztliche oder psychotherapeutische Hilfe benötigen, bereits jetzt unter der Telefonnummer 11 61 17 an die KV Nordrhein wenden.
Ein Unterstützungsangebot bietet auch die Opferschutzbeauftragte des
Landes Nordrhein-Westfalen an (https://www.opferschutzportal.nrw/opferschutz/beauftragte-fuer-den-opferschutz). Diese ist von ihrer Aufgabe her für Opfer von Straf- und Gewalttaten und deren Angehörige zuständig. Sie hat aber gleichwohl mit Blick auf die aktuelle Situation eine Liste mit möglichen Hilfsangeboten sowohl für Betroffene als auch für Helfende erstellt, um Hilfesuchende entsprechend weitervermitteln zu können.
Im nachfolgenden Link kommen sie zum Angebot der psychologischen Frühintervention der Traumaambulanzen: