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Gemeinde Weilerswist

Artenschutz in der Baumpflege

Wie die Gemeinde Habitat-Strukturen für die heimische Fauna erhält

 Auf der Ecke Bahnhofsparkplatz/Bahnhofsallee steht eine Rosskastanie, an der jeder Laie bereits von weiten erkennen kann, dass es um diesen Baum nicht wirklich gut bestellt ist. Vom Hubsteiger aus wurde der Baum im Sommer vom gemeindeeigenen Baumsachverständigen Christoph Zimmermann einer eingehenden Untersuchung unterzogen. 

 Dabei wurde schnell klar, dass hier Handlungsbedarf besteht. Der Baum hat reichlich Totholz gebildet und einige Symptome, welche nichts Gutes ahnen lassen. Nebst Befall mit der Kastanienminiermotte und Schäden durch Auftausalze zeigt der Baum auch etliche Faulstellen, die bereits in der Vergangenheit zu einem Ausbruch eines Stämmlings geführt haben. „Der Baum hört sich bei der Klangprobe teilweise wie eine Buschtrommel an“, berichtete Zimmermann.

  Aufgrund der Befahrung im Rahmen der eingehenden Untersuchung wurden aber auch etliche Habitat-Strukturen festgestellt, unter anderem für den Steinkauz, für den der kurzgemähte Rasen des umgebenden Parks ein ideales urbanes Jagdrevier darstellt. Daher kontaktierte Zimmermann Axel Jakob von der Unteren Naturschutzbehörde, um sich eine Zweitmeinung einzuholen. 

 Nach einer eingehenden Untersuchung durch Jakob und kurzem fachlichem Austausch waren sich die beiden Experten schnell einig:  Die Rosskastanie ist langfristig nicht mehr zu retten und stellt eine Gefahrenquelle für den umgebenden Verkehr dar. Daher wird Sie voraussichtlich in der zweiten Novemberhälfte stark eingekürzt werden, wobei gleichzeitig so viele Habitatsstrukturen wie möglich erhalten werden sollen. Von einer aufwendigen und extrem kostspieligen Baumstützung sehen die beiden Experten jedoch ab.

  Auch schauten sich die beiden Sachverständigen noch eine von Christoph Zimmermann festgelegte Maßnahme auf dem Fitnesspark in den Erftauen an. Auch hier war der Sachverständige der Unteren Naturschutzbehörde mit den festgelegten Maßnahmen des Weilerswister Baumexperten sofort einverstanden und freute sich darüber, dass die Gemeinde das Thema Artenschutz ernst nimmt.

  Ein mit Flachem Lackporling befallenes Naturdenkmal in Vernich war die letzte Station an diesem Tag. Eine wunderschöne große Stieleiche. Die Eigentümer des Baumes freuten sich darüber, dass in der Gemeinde nun ein Baumexperte mitwirkt und ließen sich am Nachmittag direkt die Liste der Zukunftsbäume zusenden. Diese kann bei der Gartenleiterkonferenz (GALK) online abgerufen werden. Christoph Zimmermann hat für Weilerswist nochmals eine spezielle Auswahl getroffen und stellt eine vereinfachte Liste interessierten Bürgerinnen und Bürgern gerne zur Verfügung: czimmermannweilerswistde

 

Axel Jakob (l.) und Christoph Zimmermann betrachten die alte Kastanie zunächst vom Boden von allen Seiten.
Dann geht es für Axel Jakob und Alexander E., Baumpfleger im Gemeinde-Bauhof, mit dem Hubwagen in die Baumkrone zur genaueren Untersuchung der Kastanie.

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Bildnachweise

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